Chronik
Februar 2023 - Theater in Landshut
Seit Jahresbeginn häufen sich die Berichte in überregionalen sowie regionalen Medien über die geplante Sanierung des Theaters und dessen Erweiterung in Landshut.
Unter der Schlagzeile „Das Landshuter Theaterdesaster“ berichtete die Süddeutsche Zeitung ganzseitig über die Zustände im Provisorium „Theaterzelt“. Die Landshuter Zeitung titelte „ Die endlose Geschichte eines Verfalls“, „Verfall eines Denkmals“ und beschrieb den sich seit 2014 (Auszug des Theaters) ständig verschlechternden Zustand des historischen Baudenkmals. „Sie müssen dieses Haus sanieren“ – eindringlich warnen Fachleute im Bausenat der Stadt Landshut.
Die Stadtspitze und die Mehrheit im Haushaltsausschuss sieht zwar einen Baubeginn 2025/26 vor, hält jedoch an der Aufteilung des Gesamtvorhabens in zwei Bauabschnitte fest:
Erst Sanierung des Bestandes mit kleinem Theaterraum für Schauspiel, Musical und als Probebühne (Fertigstellung 2028) und erst danach (wann auch immer) Bau des eigentlichen Theaters für Oper und Operette. Was bedeutet dies für die musikalische Abteilung des Landestheaters in Passau?
Der Vorstand des Freundeskreises Passauer Stadttheater e.V. hat ein Schreiben an alle Landshuter Bürgermeister und Stadträte gerichtet, um insbesondere auf diese Problematik hinzuweisen.
22.02.2023 Schauspieler Klemens Neuwirth verstorben
Der Schauspieler Klemens Neuwirth war seit 1981 Ensemblemitglied der Schauspielsparte unseres Landestheaters in Landshut. Herausragende Rollen unter vielen anderen waren hier: „Faust“, Lenny in „Von Mäusen und Menschen“, Willy Lohmann in „Tod eines Handlungsreisenden“, „Wilhelm Tell“, „Brandner Kaspar“. Zuletzt wirkte er in dem Film „Die Ehe des Herrn Bolwieser“ mit, der im Stadttheater Passau noch bis 01.06.23 zu sehen ist.
22.01.2023 Theaterfrühschoppen mit Einführungsmatinee zum Schauspiel „Leben des Galilei“
Nach langer Zeit stand wieder ein Frühschoppen zu einem Schauspiel auf dem Programm. Umso erfreulicher die große Anzahl interessierter Theaterfreunde, die zum Frühstück und zur Einführungsmatinee begrüßt werden konnte. „Leben des Galilei“ von Bertolt Brecht wurde 1943 uraufgeführt – es geht um die Auseinandersetzung des Wissenschaftlers mit der Inquisition Anfang des 17. Jahrhunderts und um den Widerruf der eigenen wissenschaftlichen Erkenntnisse unter Androhung von Folter.
Besonderer Dank galt der Schauspielerin Antonia Reidel und dem Schauspiel-Dramaturg Peter Oberdorf, die extra aus Landshut gekommen waren. In besonders spannender Art erläuterte Herr Oberdorf die Handlung des Stückes, die Problematik von Wahrheit und Wissenschaft in realen Macht- verhältnissen, die Frage nach der persönlichen Verantwortung von Forschern. Auch ein Modell des Bühnenbildes hatte er mitgebracht. Frau Reidel schilderte, warum in der Landshuter Inszenierung die Rolle des Galilei mit einer Frau besetzt ist und ihre Erfahrungen damit. Eine Diskussion mit den Besuchern entstand am Ende eines informativen Vormittags.
05.12.2022 Weihnachtsfeier
Nach drei Jahren konnten die Mitglieder des Vereins wieder zur traditionellen , beliebten Weihnachtsfeier in den festlich geschmückten Großen Redoutensaal geladen werden. Unter dem Motto „ Ein Abend voller Musik und Gesang“ gestalteten Mitglieder der Niederbayerischen Philharmonie den Abend und zeigten in drei kleinen Konzerten ihre Vielseitigkeit. Über 100 Gäste wurden mit Punsch und alpenländischen, weihnachtlichen Klängen empfangen:
Das Bläserensemble v.l.: Michael Lakota (Trompete), Konrad Probst (Horn), Elmar Walter (Tuba) verdeckt, Sebastian Sager (Alphorn/Posaune), Franz X. Tradler (Trompete). Sie spielten Werke des Chiemsee-Komponisten Johann Kröll (Der Grassauer Walzer, Hört`s Leitl, Bergluft), aber auch amerikanische Weihnachtslieder.
1. Vorsitzender Gerd Schmidt freute sich, so unerwartet viele Gäste begrüßen zu können. Im Rahmen der außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde auf Antrag der Vorstände einstimmig eine Satzungsänderung beschlossen: Künftig werden die ordentlichen Mitgliederversammlungen mit Wahlen alle drei Jahre einberufen.
Im Foto v.l.: Patrick Vida (Violine), Lee Young Kim (Violine), Vinciane Vinckenbosch (Viola) und Constanze Wolf (Violoncello). Das Streicherquartett spielte einen klassischen Höhepunkt der Kammermusik: Den ersten und zweiten Satz aus „Der Tod und das Mädchen“ von Franz Schubert. Nach dem Abendessen (Bewirtung durch das Team der Theaterwirtin) trug der langjährige, ehemalige Vorsitzende Werner Reinisch die Kurzgeschichte „Die Weihnachtsmaus“ vor – ein Kult bei jeder Weihnachtsfeier der Theaterfreunde.
Im Foto v.l.: GMD Basil H. E. Coleman (Klavier), Patrick Vidal (Violine), Lee Young Kim (Violine), Heeyun Choi (Bass), Margret Schlootz (Oboe), Vinciane Vinckenbosch (Viola), Constanze Wolf (Violoncello). Zum musikalischen Abschluss und Höhepunkt der Feier sang der beliebte Bass unseres Theaters Heeyun Choi Arien aus den Opern „Don Giovanni“, „Die Hochzeit des Figaro“ und „Schweigsame Frau“. Nach „I was born under a wand`rin star“ das weihnachtliche Finale: „White Christmas“. Mit lang anhaltendem Applaus dankten die Theaterfreunde ihrem Ensemble für einen wunderbaren, stimmungsvollen Abend im Advent.
04.12.2022 Theaterfrühschoppen mit Einführungsmatinee zur Oper „Rinaldo"
Bis auf den letzten Platz gefüllt war das Theaterfoyer, als 1.Vorsitzender Gerd Schmidt Mitglieder und Gäste zum ersten Theaterfrühschoppen der Spielzeit 2022/23 begrüßte. Ab 10.15 Uhr war zum Frühstück geladen worden, die Einführungsmatinee zu „Rinaldo" begann um 11.00 Uhr. Die Moderation übernahm Kobie van Rendsburg. Der international tätige Barock-Spezialist war wieder nach Passau gekommen und zeichnet für Regie, Ausstattung und Video-Installation verantwortlich.
Die Mezzosopranistinnen Juliane Wenzel (Goffredo) links im Bild und Sabine Noack (Rinaldo) gaben musikalische Kostproben aus der Oper von Georg Friedrich Händel. Der Regisseur Kobie van Rendsburg erläuterte sein besonderes Konzept: Es wird das Bluescreen-Verfahren eingesetzt, in dem Sängerinnen und Sänger gefilmt und zeitgleich in eine virtuelle Welt hinein projiziert werden. So kann eine barocke Darstellung mit zeitgemäßen Mitteln realisiert werden – technisch kompliziert und sehr anspruchsvoll.
Auf diesem Szenenfoto ist das Bluescreen-Verfahren gut nachzuvollziehen:
Die Sänger auf der Bühne unten erscheinen zeitgleich im Film oben.
Die musikalische Leitung der Produktion hat Frau Cornelia von Kerssenbrock übernommen – vielfach ausgezeichnet für ihre Barock-Interpretationen. Sie wurde bei der Einführung von der Passauer Korrepetitorin Kyung A Jung vertreten.
Dezember 2022
40 Jahre lang war Rudi Senff Geschäftsführer des Landestheaters Niederbayern – und das mit Leib und Seele. Zum Jahresende geht er nun in den wohlverdienten Ruhestand. Die Theaterfreunde aus Passau danken ihm für seinen Einsatz und wünschen alles Gute.
Konrad Krukowski übernimmt die Geschäftsführung – zunächst kommissarisch. Er war bisher als Betriebsdirektor in der Theaterleitung tätig und ist somit mit den Problemen – gerade in Landshut – bestens vertraut. Der Freundeskreis Passauer Stadttheater wünscht Hr. Krukowski viel Glück und Erfolg in seiner neuen Position – und freuen sich auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit.
25.11.2022 25 Jahre Theaterfreunde Landshut
Über 450 Gäste kamen zum Benefizkonzert anlässlich der Jubiläumsfeier der Theaterfreunde Landshut, auch der Vorstand des Freundeskreises Passauer Stadttheater war geladen. Swing, Pop, Soul und Jazz standen auf dem Programm von gleich drei Ensembles unter Leitung des Landshuters Erich Mayer. Der Vereinsvorsitzende Herr Prof. Dr. Dominik Godde konnte das 1501ste Mitglied begrüßen.
Wir gratulieren unserem Partnerverein und wünschen viel Erfolg bei seiner engagierten Arbeit.
22.11.2022 Besprechung bei Oberbürgermeister J. Dupper
Der im Mai dieses Jahres neu gewählte 1.Vorsitzende des Freundeskreises Passauer Stadttheater e.V., Gerd Schmidt, stellt sich dem Oberbürgermeister der Stadt Passau vor. Zusammen mit dem Kulturreferenten Dr. Bernhard Forster nahm sich Hr. Jürgen Dupper – selbst Mitglied der Theaterfreunde – sehr viel Zeit um über die Ziele des Vereins, Förderprojekte zugunsten des Theaters, die beliebten Veranstaltungen wie Theaterfrühschoppen etc. zu diskutieren. Hr. Dupper als „bekennender Theaterfan" zeigt sich am Vereinsleben des wohl größten kulturellen Vereins der Stadt besonders interessiert. Gerd Schmidt sprach auch die Sorgen der Passauer Theaterfreunde um das Stadttheater Landshut an.
18.11.2022 70 Jahre Zweckverband Landestheater Niederbayern
1952 schlossen sich die Städte Landshut, Passau und Straubing im Zweckverband „Niederbayerisches Städtebundtheater" zusammen, der in den Folgejahren ständig wachsende Theaterbetrieb wurde aufgenommen.
Später trat der Bezirk Niederbayern dem Zweckverband bei und es erfolgte die Umbenennung in „Südostbayerisches Städtetheater". Seit 2007 nennt sich der Theaterverbund „Landestheater Niederbayern". Anlass genug für eine Gala im „Theaterzelt" in Landshut, zu der auch die Vorsitzenden der unterstützenden Vereine Theaterfreunde Landshut und Freundeskreis Passauer Stadttheater geladen waren.
Die Niederbayerische Philharmonie eröffnete den Abend mit der Ouvertüre zu „Die Meistersinger von Nürnberg" von R. Wagner.
Es schlossen sich Glückwünsche, Reden und Interviews mit Mitarbeitern an, in einer Dia-Show wurden bedeutende Persönlichkeiten und besondere Ereignisse des Theaterlebens der letzten 70 Jahre vorgestellt. Zum Abschluss und Höhepunkt glänzten Peggy Steiner (Brünhilde) und Michael Heim (Siegfried) sowie die Niederbayerische Philharmonie unter Leitung von Generalmusikdirektor Basil H.E. Coleman in einer Szene der Oper „Siegfried": Die Erweckung Brünhildes.
16.11.2022 Vorstandssitzung
Vorstand und Beirat des Freundeskreises Passauer Stadttheater e.V. beschlossen einstimmig:
- Die ordentlichen Mitgliederversammlungen mit Wahlen, Berichten, Kassenprüfung, Entlastungen etc. sollen künftig alle drei Jahre einberufen werden. Die entsprechende Satzungsänderung wird der Mitgliederversammlung am 05.12.22 zur Abstimmung vorgelegt.
- Das Theater will ein Diskanthorn (B/hoch F Horn) anschaffen. Dieses Sonderinstrument verbessert den klanglichen Ausdruck des Orchesters im Bereich der Barockmusik wesentlich. Die Kosten von 5.500,00 € werden als Spende vom Freundeskreis übernommen.
- Nach einem ausführlichen Bericht über den Besuch in Landshut vom 17.10. und Diskussion über die Lage dort wird beschlossen zu gegebenem Zeitpunkt ein Schreiben an alle Landshuter Stadträte und Bürgermeister zu richten. Besonders soll hierin auf die möglichen Auswirkungen der Verzögerung bei Sanierung und Erweiterung des Stadttheaters Landshut auf den Theaterbetrieb in Passau hingewiesen werden.
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